Umgebungsbedingungen bei Astrofotografie:
Lichtverschmutzung, Dunst und Höhe des Objektes über dem Horizont sowie Luftunruhe spielen eine wichtige Rolle.
Lichtverschmutzung entsteht durch Licht aus Straßenbeleuchtung, beleuchteten Objekten und Werbeflächen. Dieses Licht wird an Staub- und Schwebeteilchen in der Luft gestreut. Großstädte produzieren rießige Lichtglocken, die man noch aus einer Entfernung von mehr als 30 km erkennen kann. Der Nachthimmel wird durch dieses Streulicht aufgehellt und nimmt eine graue Farbe an. Lichtschwache Objekte am Himmel verschwinden in diesem aufgehellten Himmel, ein gutes Beispiel ist die Struktur der Milchstraße. Von einem dunklen Ort aus ist sie einfach als helles Band am Himmel sichtbar. Von einer Großstadt aus ist sie so gut wie unsichtbar.
Dunst besteht aus Feuchtigkeit und/oder Staubteilchen. Bei Dunst verschwinden lichtschwache Objekte ebenfalls. Zusammen mit Lichtverschmutzung kann das mehrere Größenklassen ausmachen. Anderst ausgedrückt: unter dunklem Himmel kann man Sterne bis ca. 6. oder 7. Größenklasse ohne Teleskop sehen. Das sind bis zu 5.000 Sterne am Nachthimmel. Von einer Großstadt aus sieht man oft nur Sterne bis zur 4. Größenklasse, das sind nur noch einige hundert Sterne.
Die Höhe des Objektes über dem Horizont ist ein weiteres wichtiges Kriterium. Steht das Objekt niedrig über dem Horizont , so fällt das Licht schräg durch unsere Atmosphäre, legt also einen längeren Weg zurück. Dabei wird das Licht stärker abgelenkt, die Atmosphäre zerlegt das Licht in seine Spektralfarben und horizontnaher Dunst schwächt es zusätzlich ab. Ein heller Stern "funkelt" und wechselt dabei seine Farbe. Um eine vernünftige Abbildungsqualität zu erreichen, sollte daher ein Objekt mindestens 40 ° über dem Horizont stehen.
Als Luftunruhe bezeichnet man die Wirkung der Atmosphäre auf die Abbildung der Sterne auf dem Chip. Bei sehr ruhiger Luft trifft das Licht nur wenige Pixel und man kann eng beieinander stehende Sterne noch trennen. Ist die Luftunruhe hoch, so wird das Licht auf viele Pixel verschmiert und enge Doppelsterne erscheinen nun als länglicher Stern.
Idealbedingungen für Astrofotografie findet man oft im Gebirge, ab etwa 1.500 Metern Höhe. Durch die Höhe liegt man über dem Wasserdampf, die Luft ist meist trocken und staubarm. Große Städte sind weit entfernt und somit hat man einen dunklen Himmel. Aber auch aus einer Großstadt heraus kann man bei guten Umgebungsbedingungen befriedigende Astrofotos gewinnen.