Vulkane

letzte Änderung: 13.03.2004


Ein aktiver Vulkan verrät sich durch Gas- und Rauchentwicklung, Erdbeben, Geräuschentwicklung, einem See aus heißer Lava oder Schlacken- und Lavaauswurf. Tagsüber kann man hochreichende Aschewolken sehen, nachts den Schein der heißen Lava.

Vorübergehend inaktive Vulkane und erloschene Vulkane sehen auf den ersten Blick gleich aus. Im Kraterinneren ist festes Gestein, eventuell sogar ein See aus aufgefangenem Regenwasser. Das Oberflächengestein ist kalt und zwischen Ausbrüchen können mehrere hundert Jahre liegen.

In Deutschland gibt es keine Lava spuckenden Vulkane mehr. Allerdings waren die Vulkane in der Eifel noch bis zum Ende der letzten Eiszeit aktiv. Im Rheingraben und in der Eifel steigen immer noch vulkanische Gase auf, z. B. Im Laachener See. Eventuell wird in weiter Zukunft das Gebiet des Rheingrabens wieder Vulkanismus produzieren. Dort wird durch eine Spreizung im Untergrund der Erdmantel immer dünner und es könnten neue Vulkane entstehen.

Aktive Vulkane auf dem europäischen Festland findet man in Italien. Die bekanntesten sind Vesuv, Ätna und Stromboli. Dort schiebt sich die afrikanische unter die eurasische Platte und faltet die Alpen auf. Ein Teil des abtauchenden Gesteins der afrikanischen Platte schmilzt in einer Tiefe von 200 bis 700 km unter der Erdoberfläche und steigt als Lava in Klüften und Verwerfungszonen zur Erdoberfläche auf. Unter den Vulkanen befinden sich in 5 bis 10 km Tiefe große Magmakammern. Füllen sich die Kammern mit aufsteigender Lava, ereignen sich viele kleine Erdbeben, die an der Oberfläche kaum bemerkt werden, die man aber messen kann. Außerdem ändert sich die Beschaffenheit der austretenden Gasschwaden rund um die Vulkane. Der Anteil an CO2 und Helium steigt. Manchmal schwanken vor Vulkanausbrüchen die Grundwasserpegel und Wasser aus Brunnen ändert seine Farbe und seinen Geschmack. Eine sichere Voraussage, wann ein Vulkan ausbricht und wie stark der Ausbruch sein wird, ist bis jetzt noch nicht möglich.

Es gibt verschiedene Typen von Vulkanen. Die einen stehen hinter Subduktionszonen (dort tauchen ozeanische Platten unter Kontinentalschelfen unter) und explodieren beim Ausbruch extrem stark. Beispiele für solche Vulkane sind die Vulkane in Sizilien, den Anden oder Kordillieren. Diese Vulkane sind Jahrhunderte scheinbar tot, da das Magma in unregelmäßigen Abständen in die Magmakammern aufsteigt. An ihren Hängen liegt Schnee, in tieferen Regionen sind sie bewaldet. Der Mount St. Helens war ein solcher Vulkan. Das Magma ist durch Silikatbestandteile sehr zäh und erstarrt leicht, daher verstopfen harte Brocken aus erkalteter Lava die Schlote. Durch nachdringendes Magma erhöht sich der Druck im Vulkan, bis er stark genug ist, den Pfropfen aus dem Schlot zu sprengen. Dabei wird der oberste Teil des Vulkankegels weggesprengt und die Druckwelle zerstört rießige Gebiete.

Dann gibt es Vulkane, die in Spreizungszonen stehen. Dort dringt basaltisches Magma regelmäßig an die Oberfläche und bildet kontinuierlich neues Land. Der Atlantisch Rücken ist eine solche Spreizungszone. Die Vulkane auf Island gehören zu diesem Typ. Ihr Magma ist sehr viel flüssiger, es enthält weniger Gase und hat eine andere chemische Zusammensetzung.

Eine dritte Sorte von Vulkanen steht über so genannten "Hot Spots", das sind Gebiete in großer Tiefe, die über Millionen von Jahren kontinuierlich Magma nach oben schicken. Die Inselkette von Hawaii ist durch solche Schildvulkane über einem Hot Spot entstanden. Diese Vulkane haben sehr dünnflüssige Lava und bilden flache Buckel aus. In den Kratern auf dem Gipfel dieser Vulkane befinden sich Seen aus flüssiger Lava, bei Ausbrüchen schießen Fontainen aus hellroter Lava hunderte Meter hoch in den Himmel...

 
Ablauf eines Vulkanausbruchs:

Links: ein Schnitt durch den nicht aktiven Vulkan zeigt den leeren Schlot und Quergänge, die zu kleineren Nebenkratern führen. Der Schlot ist durch erkaltete Lava verstopft.

Rechts: Füllt sich die Magmakammer unter dem Vulkan, so steigt Lava auf und dringt bis kurz vor die Oberfläche vor. Durch Risse im Gestein kann etwas Gas und Rauch austreten, aber der Druck im Schlot steigt an.

     
Links: Sobald der Druck hoch genug ist, explodiert der obere Teil des Vulkankegels und eine gigantische Druckwelle zerstört im Umkreis von 20 - 50 km alle Gebäude.

Rechts: Nach der Explosion ist der Schlot frei und die Lava kann ungestört abfließen. Je nachdem, wie groß die unterirdische Magmakammer ist, kann so ein Ausbruch Tage, Wochen oder Monate dauern. Dabei kann es immer wieder zu Erdbeben kommen.

     
Links: Durch erkaltende Lava wächst der Vulkankegel wieder in die Höhe. Wenn der Druck aus der Magmakammer nachläßt, versiegt der Lavastrom nach und nach, der Vulkan beruhigt sich scheinbar.

Rechts: Die Lava erkaltet im Schlot und bildet einen Pfropfen, der den Schlot luftdicht verschließt. Das Auswurfgestein rund um den Vulkan erkaltet langsam, auch 10 Jahre nach einem Ausbruch sind wenige cm unter der Oberfläche noch mehrere hundert Grad Celsius zu messen.

     

 

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