Videomodul SK-1004X
in der Astronomie
Tipps von Silvia Kowollik

letzte Änderung:
03.07.2007

Das Videomodul SK-1004X ist eine preisgünstige Alternative zu astrotauglichen Kameras wie Mintron oder Watec. Ein internes Aufsummieren der Bilder ist jedoch nicht möglich. Hier müßte selbst eine Relaiskarte gebaut und an der Platine diverse Änderungen vorgenommen werden.  Das Modul wird in Deutschland von der Firma Lechner vertrieben. Zusammen mit dem USB Grabber (ebenfalls bei Fa. Lechner) und einem Laptop ist es für Planetenbeobachtung und Sternbedeckungen ideal.
 
  Der CCD Chip (ICX255AL) stammt von Sony, dieser EXview ist wesentlich empfindlicher als eine ToUcam und bietet die Möglichkeit, mit Filtern monochrome Aufnahmen zu machen.

Download des Datenblattes zum Videomodul (200 kB)

 
  Hier sind die wichtigsten Spektralbereiche für die Planetenbeobachtung sowie Deepsky Anwendungen eingezeichnet

Bei Conrad Electronic findet man ein passendes Gehäuse aus Druckguß-Aluminium, mit etwas Geschick, einer Bohrmaschine und M2 Schrauben zum Befestigen der Platine sowie jeweils einer Buchse für die Stromversorgung und das Videosignal kann man sich daraus ein passendes Gehäuse fertigen. Das Modul ist ungekühlt und liefert 50 Halbbilder pro Sekunde. Die Stromversorgung erfolgt bei mir über einen Bleigel-Akku 12 V 7,2 Ah.

Die Originaloptik läßt sich nach Lösen einer Sicherungsschraube von der Platine lösen, darunter kommt ein Webcamgewinde zum Vorschein. Mit einem handelsüblichen Webcamadapter auf 1 1/4 " kann man jetzt an jeden 1 1/4" OAZ andocken...

Der mitgelieferte Kabelschwanz wird an die Buchsen angelötet, schon hat man eine astrotauglicheKamera für rund 80 Euro...

Hier 2 Beispielbilder mit dem Videomodul und einem 6" Newton:
 
  Jupiter am 12.06.2006 gegen 20:10 UT bei 5200 mm Brennweite mit 6" Newton, Okularprojektion und 800 nm Longpassfilter
     
  Ein erster Test der Grenzgröße am 6" Newton ergab am 20.12.2006 bei -12 ° C Umgebungstemperatur im Livebild 10.5 mag, nach dem Mitteln von 250 Einzelbildern war der schwächste gerade noch über dem Rauschen liegende Stern 11.7 mag hell.

Der helle Stern rechts oben ist Alkyone mit 2.8 mag.

Erfreulicherweise bloomt das Modul kaum!

     

Verwendet man das Originalobjektiv (3,6 mm Brennweite, leichtes Fischauge), so können auch Wetterphänomene wie Blitze aufgenommen werden, hier ein besonders schöner Blitz:



Für dieses Videomodul gibt es bei Lechner noch weitere Optiken. Ich habe 6 und 12 mm Brennweite ausprobiert.
 

Hyaden in Originalgröße bei 12 mm Brennweite, aufgenommen bei +3° C, 75 Bilder gemittelt am 17.10.06 gegen 3 Uhr MESZ

 

 

Orion in Originalgröße bei 12 mm Brennweite, aufgenommen bei +3° C, 75 Bilder gemittelt, Grenzgröße im Live-Bild: 5.5 mag, nach dem Mitteln und Kontrast strecken: 6.3 mag

Das Videomodul kann auch auf Langzeitbelichtungen umgebaut werden. Hier gibst es eine hervorragende Beschreibung des Umbaus von Jon Grove. Ich selber habe den Umbau nicht durchgeführt, das traue ich mir nicht zu...


Noch Fragen oder Anregungen? Einfach eine Mail an: "webmaster@silvia-kowollik.de".


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