Vulkane + Plattentektonik

letzte Änderung: 23.01.2007


Ein Vulkanausbruch gehört zu den spektakulärsten Ereignissen, die ein Mensch erleben kann. Rotglühendes flüssiges Gestein wird von Urgewalten in die Luft geschleudert, die Erde bebt, Rauchwolken quellen kilometerweit in die Höhe, die Druckwellen der Explosionen vernichten ganze Regionen, ersticken alles Lebende unter meterhohen Asche- und Schlackeablagerungen. Aber all diese Dinge sind nur winzige Ereignisse angesichts der Vorgänge im Inneren unseres Planeten und verglichen mit den Maßstäben des Kosmos sind es nur winzige Augenblicke im Leben eines Planeten.

Prinzipieller Aufbau unseres Planeten:
innerer Kern, äußerer Kern, Erdmantel und
feste Kruste (Lithosphäre)

Der "Feuergürtel" - rote Punkte markieren die
aktiven Vulkane entlang der wichtigsten
Plattengrenzen im pazifischen Raum

Die gesamte Erdoberfläche ist in ca. 30 kleine und
große Platten zerbrochen, die sich gegeneinander
verschieben und dabei Erdbeben auslösen können

Die Hitze im Erdinneren kommt vom Zerfall radioaktiver Elemente im Kern und wird durch Konvektion an weiter oben liegende Schichten weitergegeben. Da Gestein ein schlechter Wärmeleiter ist, bleibt die Hitze zum größten Teil im Erdinneren. Die Konvektionswalzen sind vermutlich außerdem auch für das irdische Magnetfeld zuständig.

Durch heraufquellendes Magma wird ständig neues Land erzeugt. Das kann man sehr eindrucksvoll am Mittelatlantischen Rücken verfolgen. Der nördlichste Punkt dieses gigantischen "Fördersystems" liegt unter Island. Aber es wird nicht nur "neues Land" erzeugt, "altes Land" verschwindet an sogenannten Subduktionszonen. Dort tauchen ganze Platten tief in den oberen Mantel ab und vollenden den Kreislauf. Aber auch mitten in Platten quillt heißes Magma nach oben. Über "hot spots", besonders heißen Regionen steigen unregelmäßig "plumes" auf und durchbohren im Laufe der Zeit die darüber liegende feste Kruste. Da sich jedoch die Platten gegeneinander verschieben, wird jedesmal ein neues "Loch" in den Boden gestanzt und eine Kette von Vulkanen bildet sich. Das schönste Beispiel dafür ist die Vulkankette von Hawai.

Das Erdmagnetfeld ist kein ein-
faches Dipolfeld, eine Vielzahl von
lokalen Feldern überlagert sich
und bildet unser Magnetfeld.

1 zeigt horizontales Gleiten,
2 eine Subduktionszone,
3 den frontalen Zusammenstoß
zweier Platten und 4 eine Spreizung.

Am Roten Meer findet derzeit
eine Spreizung statt. In etlichen
Jahrmillionen wird sich dort ein
neuer Ozean ausgebildet haben.

Betrachtet man auf einem Globus die Umrisse der Kontinente, so fällt einem sofort auf, daß die Kontinentalränder teilweise sehr gut zusammenpassen. Selbst Geländemerkmale wie Gebirge setzen sich scheinbar unbeirrt auf beiden Kontinenten fort. Auch Bodenschätze wie wichtige Erze oder Edelsteine finden sich in den entsprechenden Regionen. Paleoantropologen finden in diesen heute weit voneinander getrennten Gebieten die selben Versteinerungen, was den Schluß zuläßt, das zur gleichen Zeit die gleichen Tiere und Pflanzen lebten und eine Verbindung dieser Gebiete vorhanden gewesen sein mußte. Altersbestimmungen und magnetische Untersuchungen der jeweiligen Gesteine ergaben, daß sie übereinstimmen.

Daraus zogen die Wissenschaftler verschiedener Disziplinen den Schluß, daß ursprünglich alle Kontinente miteinander zu einem einzelnen Superkontinent verbunden waren und im Laufe der Zeit durch verschiedene Spreizungszonen und Grabenbrüche in die heute bekannten Kontinente zerbrachen. Dabei wurden die einzelnen Platten unterschiedlich schnell und weit voneinander wegtransportiert. Bei einigen Platten fanden starke Ortsveränderungen statt, Afrika hingegen hat sich kaum vom Fleck bewegt.

Der Superkontinent Pangäa

Die heutige Verteilung der Kontinente

Alfred Wegener hat die Theorie der Kontinentaldrift zu Beginn des 20. Jahrhunderts veröffentlicht, jedoch erst Messungen ab den späten 60er Jahren bestätigten seine Theorie.

Zur Zeit entfernen sich Europa und Nordamerika voneinander um ca. 1,5 cm pro Jahrzehnt voneinander. Dieses langsame Auseinanderdriften kann man mit empfindlichen Magnetometern am Meeresboden ablesen. Im abkühlenden Magma des neuen Meeresbodens entlang des Mittelatlantischen Rückens richten sich kleine Eisenteilchen entsprechend dem vorherrschenden Magnetfeld aus. Ist die Kruste erstarrt, bleibt die magnetische Ausrichtung "eingefroren". Im Laufe der Zeit ändert das irdische Magnetfeld seine Polarisation und es entstehen Streifen unterschiedlich ausgerichteten Gesteins. Mit Kartographenschiffen werden diese "seeflor-spreading-zones" genau vermessen und geben detailiert Aufschluß über die zeitlichen Veränderungen im irdischen Magnetfeld.

                   

Magnetische Ausrichtung des Meeresbodens

Eine gut verständliche Seite zu Vulkanismus in deutscher Sprache bietet Michael Müller

http://www.vulkan-ausbruch.de


Hier finden Sie weiterführende Links zu Vulkanaktivitäten, allerdings in englischer Sprache...

http://volcano.und.nodak.edu/vwdocs/current_volcs/current.html


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